Ein Reif von Eisen
Es war eine Zeit des Blutes und der Schwerter. Eine Zeit, die Königreiche wanken sah, funkelnden Goldes wegen oder um den Schoß einer schönen Frau. Eine Zeit, da derjenige, der um die alten Sprüche wusste, Macht zu gewinnen vermochte über die Herzen der Menschen. Da die Strategen ihre Heere wie auf dem Spielbrett umherschoben und der unwillige Blick einer glutäugigen Favoritin genügte, um Leben auszulöschen am Hofe des Kaisers in der Rabenstadt. Es war eine Zeit, von welcher kaum in Ahnungen Kunde auf uns gekommen ist, in Echos, im Hall und Widerhall der Sagen und Erzählungen. Eine Zeit, die in Umrissen nur sichtbar erscheint, durch Reihen von Spiegeln geschaut, matt und trübe im dunklen Glas.
Im Kaiserreich der Esche herrscht Unruhe. Die Blätter des Baumes beginnen zu welken – ein Machtwechsel naht. Doch dem Kaiser fehlt ein Erbe.
Stammesfürst Morwa sucht in der düsteren Zeit die Völker des Nordens unter seiner Fahne zu einen. Nur einen Stamm gilt es noch zu besiegen. Eile ist geboten, er spürt sein Ende nahen. Mit letzter Kraft wählt er von seinen vier Söhnen den besonnenen Mornag als Nachfolger. Morwen, der Älteste, geht daraufhin einen Pakt mit den dunklen Mächten ein. Die alten Kräfte sind entfesselt.
Während die alles entscheidende Schlacht tobt, liegt das Schicksal des Nordens in den Händen zweier Frauen: der dunkelhäutigen Sklavin Ildris mit dem kaiserlichen Erben unter dem Herzen. Und Morwas unehelicher Tochter Sölva, die das Land aus der Dunkelheit führen könnte …