Im dunklen Holz Robert Marten Stephan M. Rother Headerbild

Im Dunklen Holz

Prolog
Hohenholz 1998

Die Luft schmeckte nach Feuer.
Ascheflocken tanzten vor einem Horizont, den noch immer das Inferno des Brandes rötete, taumelten sekundenlang dem Boden entgegen, bis eine plötzliche Turbulenz eine neue Funkenfontäne aufstieben ließ.
Hinter einem Vorhang aus Glut und Hitze glich das Dorf mit seinen eng aneinandergedrängten Höfen unter den trocken grauen Bäumen einem unwirklichen Fantasiegemälde. Die öde, verkohlte Heidefläche endete nur einen Steinwurf entfernt.

Wir haben es zum Stehen gebracht, dachte Dorothea Helmke.
Wir haben das Feuer eingedämmt.
Sie stand reg los aufrecht, betrachtete unverwandt das Bild hinter dem flirren den Schleier ausbrennen der Luft.

Um sie herum hetzten Menschen rastlos hin und her, um die letzten Brandnester zu ersticken. Menschen in der Alltagskleidung der Bauern von Hohenholz, Menschen in britischen Uniformen. Dieses eine Mal arbeiteten sie Hand in Hand.
Nur wenige Schritte entfernt kauerte Wilhelm am Boden, das Gesicht versengt von der Glut, geschwärzt von der Asche. Eine Sanitäterin war dabei, ihm die Schulter zu verbinden. Zerbröckelndes Gebälk hatte ihn gestreift, als sie versucht hatten, in den Unterstand vorzudringen. Er hatte gekämpft. Ja, diesmal hatte er mit allen Kräften gekämpft.

Er ist ein alter Mann, dachte Dorothea, als sie ihren Ehemann betrachtete, und es war das erste Mal, dass ihr das in dieser Deutlichkeit klar wurde. Und er ist jünger als ich.
Wir sind alte Leute.

Die gefeierte Journalistin Sophie von Wiedenthal erleidet einen schweren Zusammenbruch. Um wieder zu Kräften zu kommen, nimmt sie sich eine Auszeit in der Lüneburger Heide. Hier im kleinen Ort Hohenholz trifft Sophie zu ihrer Überraschung auf die berühmte und zurückgezogen lebende Schriftstellerin Dorothea Helmke. Sophie interviewt sie und stößt dabei auf ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit der alten Dame. Sophies Verdacht, einer brisanten Story auf der Spur zu sein, wird zur schrecklichen Gewissheit, als der erste Mord geschieht …

Stimmen zum Buch

Eigentlich sind mir Bücher mit 300 Seiten zu dünn, ich liebe dicke Schmöker... aber dieses hier wurde mir empfohlen, also habe ich es mal versucht. Und ich muss sagen, auch wenn ich viel zu schnell "durch" war, hat es mich begeistert. Die düstere Atomsphäre, die das ganze Buch durchzieht, ist gelungen und lässt keinen Moment nach, so dass sich hin und wieder ein Schauer beim Lesen einstellt. Überzeugende Figuren und ein grosses und rätselhaftes Geheimnis, das man zwar irgendwann - aber nicht zu früh - erahnt, machen das Lesen zum Vergnügen.

Ysabetha auf weltbild.de, 15.10.2013

Bis zum Schluss weiß man nicht genau,mit was man es hier zu tun hat,Thriller, Mystery oder beides? Fast fängt man an, an Geister zu glauben.

Sursulapitschi auf Lovelybooks.de