Welches Buch von Bedeutung haben Sie nie gelesen?
„Harry Potter“. Ich habe keinen der Bände gelesen.
In Funk, Fernsehen oder der finnischen Sauna – die Fragen, denen ein Autor ausgeliefert ist, ähneln einander.
Stephan M. Rother beantwortet sie leidenschaftlich gern, auch wenn es zum tausendsten Mal dieselben sind. Wer sich trotzdem was Neues überlegen möchte, kann hier überprüfen, was schon x Mal dabei war und immer wieder auf besondere Begeisterung stößt.
„Harry Potter“. Ich habe keinen der Bände gelesen.
Weil ich fürchterlich nachtragend bin. In den vergangenen zwanzig Jahren – die ersten zehn waren besonders schlimm – hat nach jeder zweiten oder dritten Lesung oder Bühnenveranstaltung irgendjemand wissen wollen, ob ich diesen Potter gelesen hätte. Den hätte nämlich sogar er oder sie gelesen. Das kam besonders gern von Leuten, die ich sowieso nicht im …
Mehr lesen …
Da kommen gegenläufige Entwicklungen ins Spiel: Auf der einen Seite habe ich jetzt zwanzig Jahre weniger Zeit, den Titel potentiell doch noch zu lesen. Auf der anderen Seite haben die Publikumsfragen sich im Laufe der Jahre verändert. Möglicherweise kommt irgendwann der Tag, an dem es attraktiver ist, Dan Brown nicht zu lesen als Harry Potter …
Mehr lesen …
Seitdem ich nichts anderes mehr nebenher mache drei bis neun Monate plus Recherche; je nachdem, ob der Verlag ungerechtfertigte Wünsche äußert.
Das ist keine Frage der bewussten Entscheidung. Wenn die Bücher ausreichend gelesen werden, wird der Beruf möglich. Meine ersten Geschichten habe ich mir mit zwölf, dreizehn Jahren ausgegrübelt.
Norwegische Krimis, schwedische Möbel-Aufbauanleitungen, dänische Medikamenten-Beipackzettel.
Es ist mir gelungen, dem Prüfungsausschuss gegenüber diesen Eindruck zu erwecken. Mittlere und Neuere Geschichte, Kunstgeschichte, Deutsche Philologie (vulgariter – oder gerade nicht vulgariter – Germanistik). Muss ich sowas studieren, um selbst Schriftsteller zu werden? Bloß nicht! Was muss ich stattdessen machen? Schreiben, möglichst in vollständigen Sätzen und möglichst vorher überlegen, was Sie schreiben wollen, …
Mehr lesen …
Nicht wegen Renommiererei mit dem Titel, selbst wenn ich die Magisterarbeit uncoolerweise selbst geschrieben habe. „Magister Rother“ war mein Künstlername, mit dem ich fünfzehn Jahre lang in mittelalterlichen Kostümen als Standup Historian unterwegs war.