Die Prophezeiung des magischen Steins

»Oh grausames Schicksal! Oh beißende, eisige Kälte! Oh ungnädiger Herrscher, der den treuesten seiner Diener hinausjagt in Not und Elend, um in Eis und Schnee zu sterben, wenn die erschöpften Füße nachgeben unter dem Leibe des stolzen Gnomen!«

»Hattet Ihr nicht gesagt, der König wünscht, dass wir unauffällig reisen?«, wandte sich Dafydd leise an den Barden.

»Oh Schmach und unverdiente Schande für den Sohn und Enkel königlicher Leibgnomen, dem es bestimmt ist, im eisigen Ödland des Hungers zu sterben!«

»Memphistopheles«, wandte sich Palatin freundlich an ihren Reisebegleiter. »Du erinnerst dich aber, dass unsere letzte Rast kaum eine Stunde her ist?«

Dafydd wollte etwas anfügen, nickte dann aber nur bekräftigend. Sie hatten das Stadttor gerade hinter sich gelassen, als der augenscheinlich vollständig entkräftete Gnom auf dieser Rast bestanden hatte.

»Gewiss, Herr«, versicherte Memphy voller Eifer. »Aber wir müssen uns die Rastpausen sorgfältig einteilen. Seht selbst, wie hoch die Sonne schon steht! Wenn wir jetzt das zweite Frühstück einlegen würden, wären wir pünktlich zum dritten Frühstück in dem Dorf da vorn, und zum Mittag …«

Dafydd verdrehte die Augen.

Er ist ein Meisterwerk der alten Elben, eine der mächtigsten Schöpfungen ihrer Magie: der singende Stein. Dass ausgerechnet Dafydd, Lehrling des Barden Palatin, der Träger des magischen Steins sein soll, um dessen Besitz Kriege geführt wurden, vermag er kaum zu glauben. Und doch findet er sich bald mit Palatin, Prinzessin Livia, einem Gnom, einem Zwerg und der schrulligen Hexe Morgat im größten Abenteuer seines Lebens wieder. Können die Gefährten verhindern, dass das Land, wie sie es kennen, vergeht? Und kann die Magie des Steins auch Dafydds persönliches Glück beeinflussen? Denn trotz aller Standesunterschiede schlägt sein Herz für Prinzessin Livia ...