Ein Reif von Silber und Gold
Der Umriss des Turmes schüttelte sich, bog sich wie im Atem eines tosenden Orkans. Sobald die Gewalt des Windes für Lidschläge nachließ, schien er für Augenblicke zu verharren, nur um im nächsten Moment den zuckenden, ruckenden, bockenden Tanz von neuem zu beginnen. Nein, es war kein Sturm, der seine Grundfesten erzittern ließ.
Die Heilige Esche selbst schien erfüllt von tiefer Unruhe, glich einem verwundeten Tier, das von Flammen umzingelt einen Ausweg suchte, sich in blinder Panik hierhin und dorthin warf.
Und da waren Worte. Worte, geflüstert im Wind: So also beginnt es. So also beginnt der Krieg.
Es ist dunkel geworden im Kaiserreich der Esche. Das Getreide will nicht mehr reifen, das Vieh bringt missgebildeten Nachwuchs zur Welt, und Bestien aus grauer Vorzeit suchen das Reich heim.
In den Provinzen wütet das Feuer der Rebellion. Als der Seneschall aufbricht, um die Aufstände niederzuschlagen, bleibt die Esche in den Händen von Leyken zurück.
Sölva ist die letzte Erbin Morwas und des großen Otta. Doch die Stämme von Ord zögern, einer Frau zu folgen. Vor allem der Jarl von Thal als mächtigster Mann der Tieflande erhebt Anspruch auf die Krone, während sein Sohn Bjorne sich auf die Seite Sölvas stellt.
Das Geschick der Welt liegt in den Händen zweier Frauen - einer aus dem Norden, einer aus dem Süden...