Ein Reif von Bronze
Im Rat von Vendosa saßen die Häupter der großen Handelshäuser, die keinen Karren Stallmist ohne Verhandlung, Quittung und dreifache Abschrift aus der Hand geben würden. Mit derselben Sorgfalt würden sie die zerfledderten Gesetzesbücher zu Rate ziehen, um zu ergründen, wie in diesem speziellen Fall zu verfahren war. Irgendwo musste festgehalten sein, in welcher Reihenfolge der Abgeurteilte seine Gliedmaßen verlieren sollte. Ob er gekocht, gebraten oder auf kleiner Flamme geröstet, Wölfen oder Schlangen zum Fraße vorgeworfen werden sollte oder den Schattenhörnchen mit ihren winzigen spitzen Zähnen. Akribisch würde man achtgeben, dass jede einzelne Vorschrift eingehalten wurde.
Sieben Jahrhunderte lang herrschte Krieg unter den Völkern des Nordens. Nun, in der Stunde der größten Not, hat die junge Sölva die Stämme geeint.
Die Jarls wetteifern um ihre Hand. Auf heiliger Erde stehen sich die Kriegsherrn mit der Waffe in der Hand gegenüber. Wie soll es Sölva gelingen, das Böse aufzuhalten, das sie bereits in den eigenen Reihen spürt?
Die junge Leyken, die in der Gunst des Kaisers steht, fürchtet um ihre Stellung in der Rabenstadt. Anschläge auf ihr Leben scheitern. Im Hofstaat ist ein Verräter am Werk: ihr eigener Mentor Sebastos.
In einer stürmischen Herbstnacht verlangt ein Fremder Eintritt in Sölvas Halle: Sebastos, der entschlossen ist, Rache zu nehmen.